Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Die Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin versorgt die Patienten aller operativen Fachabteilungen des St. Josefs Krankenhauses Hilden. Dies gilt auch für ambulante Operationen. Sie versorgt die Patienten der

  • Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • Orthopädie
  • Unfallchirurgie 
  • Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Senologie
  • Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (Belegabteilung).

Die Versorgung umfasst die perioperative Betreuung, d.h. die Untersuchung, Vorbereitung und Auswahl des Narkoseverfahrens vor einer Operation, die Durchführung der Narkose während der Operation und die Betreuung nach der Operation im Aufwachraum und gegebenenfalls auf der Intensivstation.

Wir führen rund  5.000 Narkosen pro Jahr durch. Die interdisziplinäre Intensivstation mit acht Betten steht organisatorisch unter anästhesiologischer Leitung.

Schwerpunkte der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Allgemeinanästhesie

Die Narkose wird meistens intravenös über eine Kanüle eingeleitet. Sobald der Patient schläft, wird er über eine Maske oder einen Schlauch beatmet. Der Anästhesist hält die Narkose mit Schmerzmitteln und einem Schlafmittel aufrecht, die ebenfalls intravenös oder als Gas über die Atemluft verabreicht werden.

Während der gesamten Narkose überwacht der Anästhesist die Narkosetiefe, die Beatmung und den Kreislauf. Hierfür kommen EKG, Sauerstoff-Sättigungsmessung, Blutdruckmessung, Überwachung der Muskelerschlaffung, EEG, Kontrolle der Beatmung, eventuelle Überwachung der Urinausscheidung und des zentralen Venendrucks sowie Laborkontrollen zum Einsatz. Bereits während der Narkose werden ausreichend Schmerzmittel für ein schmerzfreies Aufwachen verabreicht.

Regionalanästhesie

Bestimmte Operationen können durch vorübergehende Betäubung von Nerven schmerzfrei durchgeführt werden. Im Bereich des Arms erfolgt dies durch eine Injektion im Hals- oder Achselbereich, am Bein durch eine Betäubung der großen Nerven im Bereich der Leiste oder des Oberschenkels. Eine Betäubung im Bereich von Bauch, Becken und Beinen ist über eine sogenannte Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie im Bereich der Wirbelsäule möglich.

Häufig wird ein solches Regionalanästhesie-Verfahren mit einer Vollnarkose kombiniert, um nach der Operation die Schmerzen besser zu lindern. Die zu betäubenden Nerven können mittels eines elektrischen Simulationsgeräts oder mit hochauflösendem Ultraschall genau geortet werden. Insbesondere bei schwer kranken Patienten kann eine Regionalanästhesie die Sicherheit während und nach einem Eingriff verbessern. Die Periduralanästhesie wird häufig auch zur Geburtserleichterung im Kreißsaal eingesetzt.

Intensivmedizin

Nach großen Operationen oder bei erheblichen Erkrankungen müssen Patienten mitunter auf der Intensivstation überwacht werden. In den meisten Fällen geschieht dies vorbeugend und erhöht die Sicherheit in der Phase nach der Operation. Bei schweren Krankheiten wie Lungenentzündung, Blutvergiftung, Herzinfarkt oder Nierenversagen können mit intensivmedizinischen Maßnahmen die Organfunktionen stabilisiert werden. Hierzu dienen eine besonders intensive Kreislaufüberwachung, künstliche Beatmung, Dialyse bei vorübergehendem Nierenversagen und eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen.

Schmerztherapie

Bei besonders schmerzhaften Operationen versorgt der Anästhesie-Schmerzdienst alle Patienten, die mittels Schmerzkatheter oder Schmerzpumpe behandelt werden so lange, bis darauf verzichtet werden kann. Zudem unterstützt die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin die Kollegen anderer Fachabteilungen bei Patienten mit besonders schwierigen oder komplexen Schmerzzuständen bei der Schmerztherapie.

Notfallmedizin

Die Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie beteiligt sich an der Besetzung des Notarztwagens der Stadt Hilden.

Gut zu wissen

Das Prädmedikationsgespräch

Im Vorfeld eines operativen Eingriffs wird neben den erforderlichen Untersuchungen ein so genanntes Prämedikationsgespräch geführt. In diesem Gespräch informiert sich der Anästhesist genau über bestehende Vorerkrankungen, frühere Operationen und Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen. Dieses Gespräch dient Ihrer Sicherheit, denn bestimmte Erkrankungen oder Präparate können das Anästhesierisiko beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse dieser Befragung, der bevorstehenden Operation und Ihrer Wünsche wird der Anästhesist dann ein Narkoseverfahren vorschlagen, das individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt ist. Zusätzlich erklärt der Anästhesist den genauen Ablauf der gewählten Narkose und klärt über mögliche Risiken und Gefährdungen auf.

Das Prämedikationsgespräch findet in der Regel einen Tag vor der Operation statt, bei ambulanten Operationen auch einige Tage vorher und kann gegebenenfalls auch ambulant geführt werden.

Selbstverständlich wird der Anästhesist das risikoärmste Verfahren vorschlagen und keine Maßnahme ohne Ihr Einverständnis durchführen. 

Hinweise für das Verhalten vor und nach einer ambulanten Narkose

Vor und nach einer ambulanten Narkose gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, die wir hier für Sie zusammengestellt haben. Im Vorfeld Ihrer Operation wird der Anästhesist Sie über diese Verhaltensregeln auch noch einmal informieren und gerne Ihre Fragen dazu beantworten.

Vor dem Eingriff:

Bitte kommen Sie am Tag des Eingriffs völlig nüchtern in das Krankenhaus. Das bedeutet, dass Sie ab 0:00 Uhr des Operationstages

  • bitte nichts mehr essen, insbesondere morgens auch keine Süßigkeiten oder Kaugummi,
  • bitte nichts mehr trinken, außer schluckweise klares (Mineral-) Wasser,
  • bitte nicht mehr rauchen.

Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, fragen Sie bitte Ihren Narkosearzt.

Für Diabetiker gilt: bitte keine Blutzucker senkenden Medikamente einnehmen bzw. kein Insulin vor der Operation spritzen.

Sollten Sie vor dem geplanten Eingriff einen Infekt (Erkältung/Durchfall/Erbrechen) feststellen, suchen Sie bitte Ihren Hausarzt auf und vereinbaren mit dem Operateur einen neuen Termin zu einem späteren Zeitpunkt.

Nach dem Eingriff:

  • Bleiben Sie zu Hause nicht alleine. In den 24 Stunden nach der Operation muss ein kompetenter Erwachsener in Ihrer Nähe sein, den Sie um Hilfe bitten können.
  • Nehmen Sie in den nächsten 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teil, weder als Autofahrer noch als Radfahrer oder Fußgänger.
  • Bedienen Sie in den nächsten 24 Stunden keine Maschinen, mit denen Sie sich oder andere gefährden könnten.
  • Treffen Sie in den nächsten 24 Stunden keine wichtigen Entscheidungen und unterzeichnen Sie keine Verträge.
  • Meiden Sie für die nächsten 24 Stunden alkoholische Getränke, da Alkohol die Wirkung von noch nicht abgebauten Narkose-Medikamenten verstärkt.
  • Schonen Sie sich in den nächsten 24 Stunden! Seien Sie vorsichtig beim Treppensteigen und vermeiden Sie übermäßiges Herumlaufen.
  • Nehmen Sie in den nächsten 24 Stunden Schmerzmittel nur entsprechend der Anordnungen der Sie entlassenden Ärzte ein. Beruhigungs- oder Schlafmittel sollten Sie in diesem Zeitraum meiden. Ist die Einnahme dieser Medikamente dennoch erforderlich, so besprechen Sie dies bitte zuvor mit Ihrem Narkosearzt.

Wichtig bei Komplikationen oder Fieber

Ein erheblicher Anstieg der Körpertemperatur ist in den nächsten Stunden nicht zu erwarten. Sollte sich dennoch Fieber über 38,5 ºC entwickeln oder der Urin sich plötzlich dunkelrot-braun verfärben, so rufen Sie uns bitte umgehend an.

Bei Komplikationen im Zusammenhang mit der Anästhesie bzw. Narkose informieren Sie uns bitte sofort. Über die Rufnummer

0 21 03 / 8 99 - 0 (Zentrale)

ist Tag und Nacht ein Arzt erreichbar.

Weisen Sie bei einem solchen Anruf bitte ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine Anfrage im Zusammenhang mit einer ambulanten Narkose handelt.

Besuche auf der Intensivstation

Sie möchten einen Patienten besuchen, der zurzeit auf unserer Intensivstation versorgt wird? Sie sind besorgt und möchten gerne Näheres über den Gesundheitszustand erfahren? Dafür haben wir Verständnis und helfen Ihnen gerne.

Ihr Besuch ist ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung. Die Intensivstation im St. Josefs Krankenhaus Hilden besteht aus drei Zweibettzimmern und zwei Einzelzimmern. Unser Ziel ist es, Ihrem Angehörigen rund um die Uhr die bestmögliche Pflege und medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Für Ihren Besuch lesen und beachten Sie bitte die in diesem Faltblatt aufgeführten Regeln. Sie helfen uns damit, Ihren Angehörigen optimal betreuen zu können.

Kontakt

Dr. Clemens Kehren M.A.

Chefarzt

Facharzt für Anästhesiologie
Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin, Palliativmedizin
Ärztliches Qualitätsmanagement

Spezielle Kinderanästhesie DGAI
Echokardiographie Kursleiter & Prüfer DGAI
Echokardiographie Kursleiter Stufe II DEGUM
Sonographie AFS DGAI
Sonographie Anästhesiologie DEGUM Stufe II
Qualifikation Leitender Notarzt
Intensivtransport DIVI
ATLS®-Provider
ACRM-Provider
Master Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen

Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Kontakt

Telefon 0 21 03/8 99-0 (Empfang)

Telefax 0 21 03/82 90 (Empfang)

E-Mail an die Abteilung

Team

Dr. Jens Huneke

Oberarzt

Facharzt für Anästhesiologie
Fachkunde Rettungsdienst

Stefan Keller

Oberarzt

Facharzt für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnung Intensivmedizin
Fachkunde Rettungsdienst

Jennifer Severin

Oberärztin

Fachärztin für Anästhesiologie

Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin

Mosab Ezzo

Oberarzt

Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnung Intensivmedizin, Notfallmedizin

Sprechstunde

Anästhesie-Ambulanz / Prämedikationssprechstunde

Montag bis Freitag 9.00 bis 16.00 Uhr (ohne Voranmeldung)

Telefon 0 21 03/8 99-2 24 44

Telefax 0 21 03/8 99-2 14 20

1. OG direkt vor dem OP-Bereich (Der Ausschilderung „OP“ folgen).

Weiterbildung

Anästhesiologie

St. Josefs Krankenhaus Hilden

Facharzt Anästhesiologie
Umfang 30 Monate
Gemeinsame Weiterbildungsbefugnis: Dr. Clemens Kehren M.A. und Stefan Keller

Gemeinsam mit der Anästhesieabteilung im Krankenhaus Haan unter gleicher chefärztlicher Leitung liegt die volle Weiterbildung von 60 Monaten (einschließlich zweier externer Rotationen je 1 Woche) vor.

Intensivmedizin

St. Josefs Krankenhaus Hilden

Zusatz-Weiterbildung Intensivmedizin
Umfang 12 Monate
Befugte Ärzte: Dr. med. Clemens Kehren M.A, Stefan Keller und Dr. Jona Gottfried Dreißig

Notfallmedizin

St. Josefs Krankenhaus Hilden

Zusatz-Weiterbildung Notfallmedizin
Umfang 6 Monate Anästhesiologie einschließlich der Teilnahme am städtischen Rettungsdienst / Notarztwagen
Befugte Ärzte: Dr. med. Clemens Kehren M.A. und Stefan Keller